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TAL DER VERDAMMUNG
das Exposé zu einer Fernsehdokumentation 52 mins.
title: TAL DER VERDAMMUNG - Das Phänomen Joachimsthal
gemeinsame produktion: Tschechisches Fernsehen (CZ) - MDR Leipzig (D) - MA.JA.DE Filmproduktions GmbH (D)
(nicht realisiert)
© Vladimir Vojir 2001
Die Vergangenheit ist nie tot. Sie ist nicht einmal vergangen.
(William Faulkner)
Alles, was passiert, steht im Grunde in Übereinstimmung mit dem Menschen, dem es passierte.
(Aldous Huxley)
Alles, was verloren geht, wird anderswo gewonnen.
Alles, was gewinnt, wird anderswo verloren...
I. PROLOG
Sankt Joachimsthal besuchte ich zum erstenmal rein zufällig als meine Kindheit zu Ende ging. Dort erlebte ich meine erste Liebe. Damals hat mich die Stadt nur durch ihre besondere Lage beeindruckt - sie erstreckt sich an Hängen des steilen Tals - sonst wußte ich nichts von ihr.
Mit diesem Film möchte ich dieser von mir lieb gewonnenen Stadt irgendwie helfen. Aber in Wirklichkeit weiß ich gar nicht, was für Sankt Joachimsthal und seine Einwohner gut und was für sie schlecht ist. Alles in dieser Stadt ist voller Kontraste und Gegensätze...
Allerdings ist Sankt Joachimsthal wiederholt und in eindrucksvoller Weise in die Weltgeschichte eingegangen und sein bewegtes Schicksal hat auch das Leben von uns allen beeinflußt. Und vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn die Welt darüber auch etwas erfahren würde. Über die Zukunft von Sankt Joachimsthal mögen andere, klügere Köpfe entscheiden...
II. Beschreibung des Projektes
Sankt Joachimsthal - ehemals eine Bergbaustadt, heute ein Kurort, liegt im Erzgebirge im westlichen Teil der Tschechischen Republik, nahe an der deutschen Grenze.
Die Geschichte von Sankt Joachimsthal ist sehr reichhaltig. Seit der Gründung der Stadt im 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart ist sie eine Folge sowohl von Perioden des Wachstums, des Aufblühens, des Reichtums und des Ruhms als auch von den Zeiten des Niedergangs, der Tragödien und der Verdammung.
Seine Geschichte stellt die Anhäufung einer ganzen Reihe merkwürdiger Paradoxe dar, sie ist voll interessanter Legenden, Mythen und Geschichten. Aber Sankt Joachimsthal ist nicht nur ein unglaubliches Panoptikum verschiedenster Raritäten und Kuriositäten, sondern ist auch eng mit einer ganzen Reihe von Einmaligkeiten verbunden, die von europäischer, ja planetarischer Bedeutung sind.
Die von uns angestrebte historisch-soziale Fernsehdokumentation sollte in einer attraktiven Form den Zuschauern die wechselvolle Geschichte dieses heute fast in Vergessenheit geratenen Städtchens näher bringen, das in der Vergangenheit mehrfach und in bedeutender Weise in die Weltgeschichte eingegangen ist. Sankt Joachimsthal kann man unter anderem als eine Wiege des modernen Atomzeitalters betrachten, mit all seinen sowohl positiven als auch negativen Auswirkungen auf die ganze Menschheit von heute.
III. Geschichte von Sankt Joachimsthal
1516 Gründung der Stadt durch den Grafen Stephan Slik
Themenpunkte
Sankt Joachimsthal
seine Welt - bzw. europäische Einmaligkeit, seine Rekorde und Vorrangstellungen:
Der Bau des Netzes von Silberstollen (eine europäische Einmaligkeit)
Architekturdenkmäler - erhaltene Häuser der Bergleute ( in der ganzen Welt einmalig.)
Georg Agricola, bedeutender Wissenschaftler, im 16. Jahrhundert im Sankt Joachimsthal tätig, für den "Vater der Mineralogie" gehalten. Sein Werk "Zwölf Bücher über den Bergbau" wird bis Ende des 19. Jahrhunderts als die einzige Enzyklopädie dieser Art in der ganzen Welt gesehen.
Bergbauspezialisten aus Sankt Joachimsthal bauen in verschiedenen europäischen Städten Katakomben (16.-17. Jahrhundert).
Der semantische Ursprung der Weltwährung liegt in Sankt Joachimsthal. (Sankt Joachims-Thal-Thaler-Tolar-Dollar). Auf der Weltausstellung in Montreal wird eine Replik der Joachimstaler Münze aus dem Jahre 1520 als "The World's First Dollar" verkauft.
1716 auf Grund der Verordnung vom Kaiser Karl VI. wird in Sankt Joachimsthal eine Bergbau Akademie errichtet, die erste Schule ihrer Art in Mitteleuropa.
Schon im 16. Jahrhundert ist im Sankt Joachimsthal den Bergleuten ein geheimnisvolles schwarzes Mineral bekannt, genannt Joachimsthaler Pecherz. Den Bergleuten brachte es nichts als "Pech", denn es verursachte bei ihnen eine merkwürdige, unheilbare Krankheit. Das in ihm enthaltene Element wird im 17. Jahrhundert nach einem neu entdeckten, gleichwohl unheimlichen Planeten, "Uran" genannt. Die Fabrik zur Herstellung der uranhaltigen Farbstoffe wird gebaut. Sie werden ein in der ganzen Welt begehrter Exportartikel.
Wiederholter Aufenthalt von Karl May in Sankt Joachimsthal. Der Schriftsteller kommt wegen seines Rheumas in den Fingern, hofft auf Heilung, um seine Wildwest-Romane weiter schreiben zu können. Die Geschichte seines Umzugs.
1898 Die Entdeckung von bahnbrechender Bedeutung: Marie Curie-Sklodowska mit ihrem Ehemann, Pierre Curie, entdecken und isolieren in Paris aus dem Joachimstaler Pecherz ein Element, das radioaktiv ist und Radium genannt wird. Für diese Entdeckung bekommen sie im Jahre 1903 den Nobelpreis. Marie Curie-Sklodowska besucht 1925 Sankt Joachimsthal in Begleitung des tschechischen Radiologen, Akademikers Frantisek Behounek.
Anfang des 20. Jahrhunderts - auf Grund der einmaligen Entdeckung der Eheleute Curie - zieht Sankt Joachimsthal wieder einmal die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich. 1905 weisen die Physiker Dr. Mache und Dr. Mayer die hohe Sättigung des radioaktiven Gases, Radon, im Wasser der Joachimstaler Minen nach.
Das erste Radon-Bad der Welt - seit 1906 im Betrieb, (Krankheiten des Bewegungsapparats, des peripheren Nervensystems, des matabolischen Systems, die Gicht), in der ganzen Welt einmaliges radioaktives Bad, der älteste Gebäudekomplex, das "Radium Palace", wird 1912 fertiggestellt. Zu dieser Zeit gehört es zu den besten Bädern in ganz Europa. Zur Kur kommen die "oberen Zehntausend" und die wichtigsten Persönlichkeiten des politischen, kulturellen und des wirtschaftlichen Lebens Europas der dreißiger Jahre. Im Jahre 19.. wird eine umfangreiche Rekonstruktion des ganzen Komplexes durchgeführt (großartige Interieurs, Wintergarten), es kommt die prominente Klientel aus der ganzen Welt, arabische Scheichs und ähnliche Menschen. Der älteste Patient aus den USA ist 103 Jahre alt. In Sankt Joachimsthal handelt es sich um einen anderen Typus des Patienten als z. B. in Karlsbad. Es sind vor allem Schwerkranke, mit einer Hoffnung und Sehnsucht nach Genesung. Sie bewegen sich nicht viel. Das Bad ist nicht in dem Maße für ein gesellschaftliches Leben eines Kurorts wie üblich konzipiert.
1907 entsteht in Sankt Joachimsthal eine Fabrik zur Herstellung vom Radium. Bis zum Anfang des 2. Weltkrieges bleibt sie die weltgrößte Produktionsstätte vom Radium überhaupt.
1938 nach der Besetzung der Sudeten durch Nazi-Deutschland wird das Joachimsthaler Erz nach Deutschland geliefert. Im Berlin wird es als Spaltmaterial und Antriebsstoff für sogenannte "Uranmaschine", das Prototyp des ersten Atomreaktors in der ganzen Welt, verwendet.
1938 gelingt es Professor Otto Hahn in Kaiser Wilhelm Institut in Berlin-Dahlem den bis dahin unteilbaren Atomkern zu spalten. - Nobelpreis.
Nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroschima und Nagasaki wird sich auch Stalin der zerstörerischen Kraft der neuen Waffe bewußt. Schon drei Wochen später wird auf seinen Befehl Sankt Joachimsthal besetzt, obwohl die Stadt westlich der Demarkationslinie liegt, welche die sowjetische Armee von den Armeen der Westalliierten trennt. Die drei Radium-Minen von Sankt Joachimsthal sind im Grunde die einzige Förderstätte von Uran im ganzen sowjetischen Machtbereich. Uran ist der Stoff, der unbedingt zu einer beschleunigten Entwicklung und zur Herstellung der eigenen Atombombe gebraucht wird. (Schon 1947 wird die erste sowjetische A-Bombe in Semipalatinsk gezündet.) Die Herstellung des militärisch-strategischen Gleichgewichts für die Zeit des Kalten Krieges ist gesichert.
Das Jahr 194?: Die Absicht Stalins, die Uranförderung zu steigern und zu diesem Zweck 50 000 Bergleute aus der Ukraine einschließlich der Familien nach Sankt Joachimsthal umzusiedeln, kann die Benes/Gottwald Regierung verhindern.
Auf Grund einer ökonomischen Analyse aus dem Jahre 1968, vorausgesetzt, daß der Tschechoslowakei der Preis (11340 Milliarden KCS) für das von der SU bezogene Uran gutgeschrieben worden wäre, hätte sie hinsichtlich des Bruttosozialprodukts pro Kopf das reichste Land der Welt sein können.
Die Länge der Stollen und Gänge unter Sankt Joachimsthal beträgt, schwer vorstellbar, 1000 Kilometer.
Seit 1990, geschieht versuchsweise die "Entradonisierung" der Wohnhäuser, verbunden mit hohen staatlichen Geldzuwendungen. Auch dies ist eine Weltrarität. Das radioaktive Gas, Radon, diffundiert aus dem Verbindungsmaterial der Bausteine. Ein Interessenkonflikt entsteht: Einerseits möchte man die Dotation bekommen, andererseits gilt es, die Kurgäste nicht zu erschrecken. Die Studien über die Schädlichkeit von Radon sind nicht eindeutig. Paradoxe: Die älteste Einwohnerin von Sankt Joachimstal lebte in einem Haus mit hoher Radonkonzentration. Dagegen starb eine ganze Reihe von Leuten unerwartet, nach einem raschen Wechsel der Umgebung - am Meer. Die typisch tschechische Einstellung: Vor der offiziellen Messung wird die Wohnung mit dem radioaktiven Pecherz absichtlich verseucht, um eine höhere Geldzuwendung vom Staat zu bekommen.
Sankt Joachimstal als die reichhaltigste Fundstelle für Mineralien in der Welt. Auf einer Fläche von wenigen Quadratkilometern findet man 230 verschiedene Mineralien. In der Welt einmalig - Guiness-Buch der Rekorde.
Sankt Joachimstal und die spezifisch tschechisch - deutschen Beziehungen
Evangelisch - protestantische Besiedlung aus Sachsen wird nach und nach in Sankt Joachimstal akzeptiert.
Im 16. Jahrhundert wirkt in Sankt Joachimstal der lutherische Prediger und Chronikschreiber Johannes Mathesius. Er ist Luthers Schüler und steht mit ihm im regen
Briefwechsel. In Sankt Joachimstal ist Mathesius eine führende geistige Persönlichkeit, und als solcher wird er auch in Deutschland anerkannt. Sein wichtigstes Werk ist seine Predigtensammlung genannt "Sarepta".
Der erste Exodus von Sankt Joachimstal nach der Schlacht auf dem Weißen Berg. Die Gegenreformation und die Rekatholisierung. Die Lutheraner verlassen während desDreißigjährigen Krieges die Stadt. Viele von Ihnen lassen sich in Johann-Georgen-Stadt nieder. Die Nachkommen der ursprünglichen Sankt Joachimstaler leben dort noch heute.
Der zweite Exodus. Der Nachkriegstransfer der Deutschen aus Sankt Joachimstal betrifft nicht alle Deutsche. Die deutschen Bergbaufachleute sind unentbehrlich und unterliegen einer Ausnahmeregelung. Die Ideologie weicht einer pragmatischen Einstellung. In den Minen arbeiteten auch deutsche Kriegsgefangene. Erst schließen sich ihnen tschechische Kriminelle an, später kommen die Häftlinge des kommunistischen Regimes.
Ein Teil der ausgesiedelten Deutschen hat eine starke nostalgische Beziehung zu Sankt Joachimstal noch heute. Sie sammeln Geld zur Erneuerung der Stadt.
Die immer noch lebendige tschechisch - deutsche Frage. Bei einem Teil der Bevölkerung lebt die irrationale Angst vor den Deutschen weiter
Sankt Joachimstal und seine Tragödien
Die Feuerkatastrophe in der Stadt im Jahre 1873.
Die "Hölle von Jáchymov" (Sankt Joachimstal). Die Arbeitslager. In fünfziger Jahren ist Sankt Joachimstal eine verbotene Stadt. Heute finden jährliche Treffen der politischen Häftlinge aus den Arbeitslagern von Jáchymov statt.
Sankt Joachimstal - Geschichten, Legenden
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts ließ Graf Slik in Sankt Joachimstal die Burg „Freudenstein“ bauen, was vom militärischen Standpunkt aus gesehen, angesichts der fortgeschrittenen Entwicklung der Pulvergeschütze, wenig Sinn machte. Die Burg hielt nur 3 Jahre lang. Die Reste der Burgtürme sind noch heute erhalten.
16. Jahrhundert. Die Saufwettkämpfe der Bergleute in Sankt Joachimstal. Das frohe, feuriges, unzüchtige Leben als Begleitphänomen der Zeit. "Das Klondike - Phänomen ".
Die Geschichte des Kopfes von Joachim Slik, der 1627 auf dem Altstädtischen Ring in Prag hingerichtet wurde. Die Witwe hat den Kopf ihres Gatten gekauft und in der Kapelle der Heiligen Anna in Sankt Joachimstal deponiert. Später kommt der Schädel in die Familiengruft. Von dort ist er aber erst vor zwei Jahren auf geheimnisvoller Weise verschwunden. Angeblich wurde in einem der Stollen sogar das ganze Skelett vom Graf Slik gefunden.
Die Schatzsuche im Joachimstaler Untergrund. Da nach der Schlacht auf dem Weisen Berg kaum Vermögen der Familie Slik zum Konfiszieren vorhanden war, es entstanden Mythen, nach welchen sich das Vermögen in Fässern in einem der Stollen unter Sankt Joachimstal befinden soll. Eins der Fässer ist schon gefunden worden.
Sankt Joachimstal und seine Denkwürdigkeiten
Am Anfang des 16 Jahrhunderts ist Sankt Joachimstal nach Prag die zweitgrößte Stadt in Böhmen (20 000 Einwohner).
1552 wird der städtische Teich als Wasserreservoir zum Antrieb der im Bergbau verwendeten Maschinen angelegt. Der Dammbruch in Jahre 1593 verursacht in der Stadt große Schaden. In den dreißiger Jahren wird die städtische Badestätte mit dem idyllisch gelegenen Waldrestaurant eröffnet. Während der Überschwemmung im Jahre 1981 kommt es zum zweiten Dammbruch, der zu einer Naturkatastrophe im oberen Teil vom Sankt Joachimstal führt. Der Damm wird nie wieder erneuert. Das idyllische Restaurant ist heute zu einem Zentrum der Prostitution geworden, das auf Grund seiner Unauffälligkeit und Abgeschiedenheit vor allem von Gästen aus Deutschland besucht wird.
In der ursprünglich evangelischen Sankt Joachim Kirche wird beim Feuer 1873 der dreiteilige Altar mit Gemälden von L. Cranach vollständig vernichtet.
Ein Joachimstaler Buchhändler wird zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Schaufenster seines Geschäfts drei zeitgenössische Romane mit den folgenden Titeln nebeneinander aufstellt: "Ich möchte leben", "Weit weg von Moskau", "Im Schatten der Wolkenkratzer".
Sankt Joachimstal als eine Art tschechisches "Bermudas Dreieck". Im Jahre 198? stürzt im Zentrum der Stadt eine komplette Benzintankstelle samt der Kraftstofftanks in eine Tiefe von 70 Meter. Der Tankwart überlebt nur, weil er gerade im Augenblick der Katastrophe Zigaretten holen war. Ein andermal verschwindet während der Bohrarbeiten eines Brunnens die ganze Bohrvorrichtung plötzlich in der Tiefe.
Sankt Joachimstals Paradoxien
Die Roma wurden in vielen Städten in Randgebiete, d.h. in Obdachlosenunterkünfte umgesiedelt. Im Sankt Joachimstal leben sie dagegen direkt im Zentrum der Stadt, in historisch einmaligen Gebäuden, die allerdings häufig untergekommenen sind. So z. B. in der ehemaligen Propstei. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Stadt und wird zur Zeit für eine symbolische Krone (einschließlich der Zigeuner) zum Kauf angeboten.
Ideologische und religiöse Gegensätze.
Kontraste der Armut und des Reichtums.
Die erfolgreichste Partei bei der letzten Wahl im Sankt Joachimstal waren die Republikaner.
Obwohl Sankt Joachimstal den Status eines Bads besitzt, verkommt diese einmalige im Bezug auf ihre Geschichte so außergewöhnliche Stadt unaufhaltsam.
Sankt Joachimstal (und seine ethnischen Minderheiten)
Die spezifische Zusammensetzung der Bevölkerung im Sankt Joachimstal als eine der Ursachen des Niedergangs der Stadt.
Starke vietnamesische Minderheit. Die zweite Generation versucht sich allmählich zu integrieren. Sie sucht vor Ort ihre Zukunft. Die vietnamesischen und die tschechischen Kinder schließen Freundschaften.
Starke, allerdings problematische Minderheit der Roma. Das einmalige Zusammenleben der Roma und der Vietnamesen auf der "kleinen Fläche" von Sankt Joachimstal.
Russisch - Vietnamesische Mafia.
Sankt Joachimstal (weitere Kuriositäten und Sehenswürdigkeiten)
Petr Vok von Rozumberg kauft sich in Sankt (ein Haus)
"Sankt Joachimstal in die Tasche". Das "Heilwasser", angereicht mit radioaktiven Elementen, erfreut sich in der ganzen Welt großer Beliebtheit. Nach dem Tod von Senator Byers, der auf Grund seiner "heilenden" Wirkung stirbt, verabschiedet US Kongress ein Gesetz, das jede Art von Arznei verbietet, die radioaktive Elemente enthalte.
Sankt Joachimstal wird in der Korrespondenz aus dem Jahre 1939 zwischen A. Einstein und F.D. Roosevelt erwähnt.
Die Wirkung des tschechischen Radiologen, Prof. Frantisek Behounek in der Stadt, eines Teilnehmers an der Nordpol Expedition von Nobile.
Die Reste des stillgelegten Bahnhofs und der Eisenbahnstrecke nach Sankt Joachimstal ( bis 1961).
Der tragische Tod des im Untergrund nach historischen Artefakten suchenden Studenten nach dem Einsturz eines Stollens.
Die Tragödie des Lehrers aus Schlackenwerth (Ostrov n.O.) im Jahre 1987, der noch heute unter dem Geröll liegt und der sterben mußte, weil für eine zur seiner Rettung notwendige Tiefbohrung nicht die erforderlichen Mittel zur Verfügung standen. Seinen zwei Begleitern gelang es aber zu entkommen.
Bedeutende Persönlichkeiten in Sankt Joachimstal
Ferdinand I.
George Agricola
Johannes Mathesius
Johann Wolfgang Goethe - 1875
Karl May
Marie Curie Sklodowska (Trägerin der Nobelpreise für Physik und Chemie, die erste Professorin an der Pariser Sorbone -1925
Dr. Edvard Benes (der tschechoslowakische Präsident -1947
Prof. Otto Hahn (Träger des Nobelpreises für Physik) -1966
Vaclav Havel (Präsident der Tschechischen Republik) -1997
Sankt JOACHIMSTALS Heute
Für einen Wochenendbesucher ist Sankt Joachimstal auf den ersten Blick bezaubernd. Aber das Leben in der Stadt ist kummervoll. (In der Stadt gibt es keine Kinderspielplätze, die einzige Turnhalle ist verschimmelt, es gibt keinen richtigen Platz zum Einkehren, die Lebensmittelversorgung ist schlecht, dafür aber ist in der Stadt eine große Zahl von vietnamesischen Geschäften, Ständen mit Zigaretten und Alkohol vorhanden.)
In der Stadt gibt es ein einmaliges bis heute kaum geordnetes Archiv, eine lateinische Bibliothek, eine Sammlung der Gesangbücher.
Viele der Einwohner halten Sankt Joachimstal für eine "verdammte Stadt". Bei einem Teil der Bevölkerung handelt es sich um ein irrationales Symptom des "Abgelehntwerdens". Daraus folgt der häufige Wunsch, die Stadt zu verlassen.
Ein Sexparadies in Sankt Joachimstal. Die Konzentration der Einrichtungen erreicht einen Wert von 7 Bordelle auf 2 Quadratkilometer. Die daraus folgende Prosperität vor allem dank der
starken Klientel aus Sachsen.
Ein geschütztes Bergmannsgebiet („skanzen“) wird angestrebt. Es gibt Bestrebungen, einen 120 Meter langen Silberstollen aus dem Mittelalter für die Besucher zugänglich zu machen.
Ein Vorschlag hinsichtlich der agierenden Personen
Frantisek Krasensky, der Pfarrer von Sankt Joachimstal früher im Arbeitslager inhaftiert. Ist sehr sportlich.
Jiri Frankovic, der ehemalige Vizebürgermeister von Sankt Joachimstal, ein Intellektueller, Orgelrestaurateur, seine Mutter wurde vor Jahren als "Vatikanspionin" inhaftiert.
Ing. Arch. Martin Pinc - ein Architekt aus Prag. Er zog mit seiner Familie (sechs Kinder) im Jahre 1989 nach Sankt Joachimstal. Er wollte nicht mehr in Prag leben. Sein Anfangseuphorie legte sich wieder.
Jindrich Loukota, Direktor der Zeche "Svornost".
Magister Oldrich Jezek, der städtische Chronikschreiber.
RNDr. Jan Hlousek, Bergbauspezialist, Augenzeuge des tragischen Unfalls, bei dem der Lehrer von Schlackenwerth (Ostrov n.O.) auf alle Zeiten verschüttet wurde.
Josef Korbel (Vater von Boris Korbel), der oberste Offizier der tschechischen Salvation Army, einst als Häftling in Sankt Joachimstal, der Autor des Buches "Im feindlichen Lager".
Prostituierte
Eine vietnamesische Familie aus Sankt Joachimstal.
Eine Roma Familie aus Sankt Joachimstal.
Ein aus Sankt Joachimstal ausgesiedelter Deutscher.
Ein prominenter Kurgast aus dem Ausland.
Der Audiovisuelle Zugang (Methode)
Die Erläuterung der Realisierung
Prag, Zichovice, August 2001
translation: MA.JA.DE Filmproduktions GmbH
© Vladimir Vojir 2001